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«Dieses Jahr aber wirklich» oder: Warum Neujahrsvorsätze scheitern

Veröffentlicht am 03.01.2023
Vorsätze werden mit drei Punkten erfolgreich: Messbarkeit, Positivität und Individualität.
In der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar wird nicht nur das neue Jahr feierlich eingeläutet auch werden oft unzählige Vorsätze für dieses festgelegt. Warum die Vorsätze aber durchschnittlich nicht länger als zwei Wochen verfolgt werden, hat drei Gründe.

von Emilia Kimidzikic, Redaktorin Commercial Publishing bei Somedia Promotion. 

Rund zwei Drittel der Menschen setzen sich jedes Jahr wieder neue Ziele und Vorsätze: Gesünder leben, weniger Geld ausgeben, mehr Zeit mit Hobbies verbringen… die Liste geht ins Unendliche. Studien haben aber gezeigt: 80% der Personen, die sich Vorsätze setzen, geben bereits nach zwei Wochen auf. Dies führte dazu, dass jeweils der zweite Freitag im neuen Jahr nun als «Quitters Day» (Deutsch: Tag der Drückeberger) bezeichnet wird.

Lediglich 19% der Personen halten ihre Vorsätze ein und erreichen ihre gesetzten Ziele. Weshalb der grösste Teil der Vorsätze nicht über den «Quitters Day» reichen, kann in drei Punkten zusammengefasst werden.

Details machen den Unterschied

Jonathan Alpert, Psychotherapeut aus Amerika, untersuchte die Gründe die dazu führen, die eigenen Neujahrsvorsätze aufzugeben. Als ersten Punkt nennt er die zu vage Beschreibung der Ziele: «Ich will mehr Sport machen» und «Ich möchte Geld sparen» sind Beispiele von Vorsätzen, die laut Alpert aufgrund der vagen Formulierung zum Scheitern verurteilt sind. Sich den eigenen Zielen bewusst zu sein und quantitative Meilensteine zu setzten führt längerfristig zum Erfolg. Aus «Geld sparen» wird so «Jeden Monat 200 Franken auf das Sparkonto überweisen». Dieses Ziel ist quantitativ messbar und kann ohne Interpretationsspielraum geprüft werden. 

Positiv denken – aber richtig

Neujahrsvorsätze stammen oft auch aus dem Wunsch heraus, eine bestimmte Handlung oder Gewohnheit nicht mehr zu tun. So sind beispielsweise Ziele wie «Ich will nicht mehr so viel Geld ausgeben» oder «Ich darf nicht mehr so viel Zeit vor dem Fernseher verbringen» nicht unüblich. Laut Alpert aber werden diese Neujahrsvorsätze, da sie zu negativ formuliert wurden, schnell aufgegeben. Es ist kein Geheimnis, dass positive Stimuli bessere Erfolgschancen bringen als negative: So arbeiten Menschen produktiver wenn die Vorgesetzten mit einer positiven Attitüde leiten während ein Arbeitsplatz, welcher mit beispielsweise Zwang agiert, merklich schlechtere Ergebnisse vorweist. 

Alpert plädiert, dass Neujahrsvorsätze, auch wenn sie als Reaktion auf ungewollte Gewohnheiten aufgestellt wurden, stets positiv formuliert werden müssen. Aus «Ich will nicht mehr viel Geld ausgeben» wird so «Ich überweise jeden Monat 200 Franken auf mein Sparkonto um mir am Ende des Jahres meinen Urlaub finanzieren zu können». Dieses Ziel ist einerseits messbar und anderseits positiv formuliert – ideal also um über den «Quitters Day» hinaus weiter zu existieren.

Sich auf sich selbst konzentrieren

Menschen werden von Trends beeinflusst – das hört bei den Neujahrsvorsätzen nicht auf. So werden jedes Jahr unzählige Ziele festgelegt, welche direkt oder indirekt von verschiedensten Trends beeinflusst wurden. Darin liegt auch das Problem meint Alpert, denn diese Ziele haben keine persönliche Verbindung zur zielsetzenden Person: Eine Person die keinerlei Interesse am Joggen hat, wird wohl oder übel daran scheitern, im neuen Jahr jeden Tag 30 Minuten zu rennen. Besteht hingegen ein persönliches Interesse am Joggen (und passt diese Aktivität in den Alltag) ist es viel wahrscheinlicher, dass dieser Vorsatz eingehalten wird. Ein Ziel, welches sich nur unter grösster Mühe und Not in den Tagesablauf integrieren lässt, wird nicht erreicht. 

Bild: 123rf