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Sprachen vor Ort lernen – und sich so Vorteile auf dem Arbeitsmarkt verschaffen

Veröffentlicht am 17.10.2019
Sprachen vor Ort lernen
Die Zeiten haben sich geändert. Wer sich heute für eine Anstellung mit Englischkenntnissen bewirbt, muss mehr als das Mittelstufenlevel mitbringen. Sprachen im Ausland zu erwerben bringt Vorteile auf dem Arbeitsmarkt. Denn gefragt ist auch die Fähigkeit, sprachlich wie auch interkulturell auf Kunden oder Geschäftspartner eingehen zu können.

von Lore Schmid, Leiterin LinguaService, Chur 

Lange Zeit war im Englisch das First Certificate eine ausreichende Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt. Oft wurde das Zertifikat ausschliesslich im Schulzimmer erworben, ohne dass der Absolvent je einen Fuss ins fremdsprachliche Land gesetzt hat. Heute hingegen ist die Fähigkeit, fliessend in Wort und Schrift mit internationalen Kunden und Geschäftspartnern kommunizieren zu können, ein Muss, um den professionellen Eindruck eines Unternehmens zu unterstreichen.
Die Fremdsprache kann zwar immer noch auf relativ theoretische Weise erlernt werden, aber um sie natürlich in Wort und Schrift anwenden zu können und auch ein Gefühl der sprachlichen Anpassung an verschiedene Partner und Situationen zu entwickeln, ist der Königsweg immer noch ein Aufenthalt im fremdsprachigen Land, vorzugsweise kombiniert mit Integration in die dortige Arbeitswelt.

Viele Möglichkeiten locken 

Es gibt tatsächlich verschiedenste Möglichkeiten, im Ausland zu arbeiten. Nachstehend zwei Optionen, die echten Nutzen für die berufliche Karriere bringen und nicht nur unter den Begriff «Jobben» fallen.
Europa nach der Berufslehre: Vom Bund finanziell unterstütztes Schul- und Praktikumsprogramm in einem EU-Land nach Wahl. Dieses Programm steht allen Berufsrichtungen offen und ist eine einmalige Chance, mit geringen finanziellen Mitteln Arbeitserfahrung im Ausland sowie ausgezeichnete Sprachkenntnisse zu erwerben. Die erhaltene Arbeitsreferenz wird für zukünftige Bewerbungen ein wertvolles Alleinstellungsmerkmal sein. 
Während der KV Lehre: Die Teilnahme am sogenannten KV-Plus-Projekt ist eine Kombination aus Sprachkurs und kaufmännischem Praktikum. Das Austauschjahr findet im dritten Lehrjahr statt und beinhaltet einen je sechsmonatigen Aufenthalt in England und Frankreich. Nach Rückkehr wird die Lehre mit dem letzten – jetzt vierten Lehrjahr – fortgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt beherrscht der/die Lernende beide Sprachen mehr oder weniger fliessend. 
Kanada: Hier gibt es eine Option, die ideal ist für ein Zwischenjahr vor dem Studium. Aber auch für alle, die ein Auslandjahr mit einer Ausbildung im Tourismus, im Marketing oder generell im Dienstleistungssegment verbinden möchten. Teil dieser Ausbildung ist ein bezahltes Praktikum, das hilft, Kost und Logis zu finanzieren. Wegen den aktuellen Visabedingungen ist das die einzige Möglichkeit für Schweizerinnen, und Schweizer, in Kanada zu arbeiten. Mindestdauer sechs Monate, für das International Business Diploma zwölf Monate.

Der Wert der Sprachzertifikate

Ein englisches Sprachzertifikat vorweisen zu können, vorzugsweise das Cambridge Advanced oder das Cambridge Proficiency, ist schweizweit in vielen Arbeitsbereichen ein Vorteil. Bei ausreichendem Einstiegslevel kann die Prüfungsvorbereitung im Ausland in Spezialkursen von zehn bis zwölf Wochen gemacht werden. 
Weitere Fremdsprachen wie Italienisch und Französisch haben in der Schweiz in manchen Branchen grössere Bedeutung als Englisch. Der Levelnachweis ist aber weniger an bestimmte Sprachdiplome gebunden.

Sich vom Durchschnitt abheben

Sprachkenntnisse und interkulturelle Erfahrung im Ausland zu erwerben verlangt generell Interesse und Engagement. Wer zudem noch Arbeitserfahrung vorweisen kann, unterstreicht Letzteres und zeigt Lernbereitschaft wie auch Flexibilität. Berufsleute, die solche Fähigkeiten in die Waagschale werfen können, werden sich auch in Zukunft vom Durchschnitt abheben.

Bild: zVg