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Eile mit Weile – die richtige Lehrstelle

Veröffentlicht am 30.08.2013
Eile mit Weile – die richtige Lehrstelle - südostschweizjobs.ch
Die Suche nach der richtigen Lehrstelle ist für Jugendliche eine neue Erfahrung. Selbständig soll er die Lehrstelle suchen und die Firmen kontaktieren, Bewerbungen schreiben und sich bemühen. Der Druck von aussen auf den jungen Menschen ist enorm.  
„Sei froh wenn du etwas hast!“ - „Was zögerst du solange, sag zu!“ - So oder ähnlich klingt es an vielen Familientischen am Abend nach einer Zusage und die potentielle Lehrfirma hat dem Schüler nur gerade bis morgen Zeit gelassen, sich zu entscheiden. Der Jugendliche ist geneigt den einfachen Weg zu gehen. Sage ich zu, bin ich das ewige Bewerbungsschreiben los und meine Eltern und Lehrer sind zufrieden. Kurz: Ich habe meine Ruhe.
 
Drei oder gar vier Lehrjahre sind eine lange Zeit, hat man sich nicht für den richtigen Lehrplatz entschieden. Was ist den Lehrstellensuchenden zu raten? Zuerst kommt es auf den Zeitpunkt der Zusage und den Aufwand, der bisher betrieben wurde, an. Wird dem Schüler nach ein paar Bewerbungen schon die erste Stelle angeboten und ist es noch früh im Bewerbungsjahr (vor November), kann man getrost noch abwarten und vergleichen. Ist es bereits „fünf vor zwölf“ muss der Jugendliche sich entscheiden, ob er sich so sicher ist, dass er die Lehrstelle antreten möchte oder ob nicht noch ein zusätzliches Schuljahr oder Au-pair-Jahr Sinn machte.
 
Gehen wir davon aus, dass es am Anfang der Bewerbungszeit ist und der Schüler früh eine Zusage erhalten hat. Falls die Lehrfirma eine zu kurze Entscheidungsfrist setzt, soll man unbedingt mit ihr Kontakt aufnehmen und nach Aufschub bitten: „Ich möchte mir ganz sicher sein bevor ich zusage und brauche noch etwas Zeit.“ Die meisten Lehrfirmen werden hier eine Fristverlängerung gewähren. Tun sie das nicht, muss man sich überlegen, ob das eine gute Basis für eine Lehre sein kann.
 
Der Schüler soll sich für die Suche nach einer geeigneten Lehrstelle Zeit nehmen. Am besten setzt er oder sie sich fixe Zeiten um an Bewerbungen zu arbeiten. Drei bis vier Stunden wöchentlich muss es jedoch im Minimum sein, denn wer sich bei jeder einzelnen Bewerbung Mühe gibt, hat schlussendlich – sofern die Anforderungen an den Beruf erfüllt sind – in den meisten Fällen die Wahl zwischen mehreren Angeboten. Eile ist durchaus von Nöten, denn wer am Anfang den Zug verpasst, muss am Schluss das nehmen was noch übrig bleibt, doch wer sich die Zeit nicht nimmt, sich den Entschluss reiflich zu überlegen hat am Schluss vielleicht trotz des Vorsprungs das Nachsehen.
 
„Eile mit Weile“ heisst übrigens in einer anderen Form auch „Mensch ärgere dich nicht“, in diesem Sinne wird es bei der Lehrstellensuche auch Rückschläge geben über die man sich nicht ärgern soll, sondern die man als Chance für eine Umorientierung oder Neuausrichtung nehmen kann.
 
 
Autor: Felix Häberli, Leiter Berufsbildung / Sunrise Communications AG, Fachdozent/-in der MKS AG, Kompetenzzentrum für Marketing und Management, Sargans