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Flexibilität als Erfolgsfaktor: Neue Arbeitszeitmodelle für New Work

Veröffentlicht am 07.09.2024
Flexibilität als Erfolgsfaktor: Neue Arbeitszeitmodelle für New Work
Unternehmen stehen vermehrt vor der Herausforderung, sich an veränderte Arbeitsmärkte und Bedürfnisse der Mitarbeitenden anzupassen. Traditionelle Arbeitszeitmodelle verlieren zunehmend an Attraktivität, während alternative und flexible Modelle an Bedeutung gewinnen. Diese Entwicklung ist nicht nur ein Trend, sondern ein entscheidender Faktor für den nachhaltigen Unternehmenserfolg im Zeitalter von New Work.
Von Emilia Sommerau, Redaktorin Commercial Publishing bei Somedia Promotion

Spätestens seit der COVID-19-Pandemie haben viele Unternehmen erkannt, dass Arbeit nicht zwingend an bestimmte Orte oder starre Zeitstrukturen gebunden ist. Homeoffice und andere hybride Arbeitsmodelle sind mittlerweile in vielen Branchen nicht mehr wegzudenken. Flexible Arbeitszeiten sind die logische Weiterentwicklung dieser Trends.
Aber Flexibilität in der Arbeitszeit ist mehr als nur die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten: Eine Studie der Stanford University im Jahre 2015 zeigte, dass die angebotene Freiheit, die Arbeit den eigenen Lebensumständen nach anzupassen, zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit und zu merklichen Produktivitätssteigerungen führte. Der grösste Vorteil für Unternehmen, die alternative Modelle anbieten: Sie bleiben wettbewerbsfähig, indem sie Top-Talente anziehen, die diese Flexibilität schätzen.
 
Mehr als nur Gleitzeit
Während Gleitzeit ein bereits etabliertes Konzept ist, das den Mitarbeitenden ermöglicht, ihren Arbeitstag innerhalb eines vorgegebenen Rahmens zu gestalten, gibt es mittlerweile deutlich innovativere Modelle wie zum Beispiel die Vier-Tage Woche (Mitarbeitende können ihre wöchentliche Arbeit auf vier Tage verteilen, ohne Gehaltseinbussen oder verlängerte Arbeitstage). Unternehmen wie Microsoft Japan haben bereits im Jahre 2019 Experimente in dieser Richtung durchgeführt und erstaunliche Ergebnisse erzielt: Trotz der um 20 Prozent reduzierten Arbeitszeit stieg die Produktivität um fast 40 Prozent. Dies wurde auf eine Kombination aus effizienteren Arbeitsprozessen und einer erhöhten Motivation der Mitarbeitenden zurückgeführt.
Ein weiteres innovatives Modell im Rahmen flexibler Arbeitszeitgestaltung ist die Jahresarbeitszeit. Hierbei wird die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit nicht auf Monatsbasis festgelegt, sondern auf das gesamte Jahr verteilt. Mitarbeitende haben so die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit in Phasen hoher Belastung zu erhöhen und in ruhigeren Zeiten zu reduzieren. Das bietet zusätzlich die Möglichkeit, die Arbeitszeit besser an persönliche Bedürfnisse und Lebensphasen anzupassen. Beispielsweise können mehr Stunden in den Sommermonaten gearbeitet werden, um im Winter längere Urlaubszeiten zu ermöglichen.
Mit der Vertrauensarbeitszeit gehen Autonomie und Verantwortung Hand in Hand: Bei diesem Modell werden die klassischen Arbeitszeitvorgaben wie zum Beispiel Präsenzzeiten oder eine Stempeluhr abgeschafft. Die Mitarbeitenden haben die Freiheit, ihre Arbeitszeiten eigenständig zu gestalten, solange sie ihre Aufgaben und Ziele erfüllen. Unternehmen mit Vertrauensarbeitszeit setzen den Fokus eher auf Ergebnisse statt auf Anwesenheit und erfahren erhöhte Motivation und Zufriedenheit seitens der Mitarbeitenden.
 
Zukunftstrend oder vorübergehender Hype?
Nebst der Vier-Tage-Woche, Jahresarbeitszeit und Vertrauensarbeitszeit gibt es noch viele weitere Modelle wie zum Beispiel das Jobsharing. Was alle Modelle aber gemeinsam haben: Die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle ist nicht ohne Herausforderungen. Vertrauen statt Kontrolle, Kommunikation und Zusammenarbeit sowie auch eine stabile digitale Infrastruktur sind entscheidend für den Erfolg. Die Vorteile, die diese Arbeitszeitmodelle bieten, kommen sowohl Unternehmen als auch für Mitarbeitenden zugute, indem die Produktivität erhöht wird, die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung zunimmt, Kosten reduziert werden und man sich für qualifizierte Fachkräfte attraktiv positioniert.
Flexible und alternative Arbeitszeitmodelle sind längst mehr als nur ein vorübergehender Trend. Sie bieten Lösungen für die veränderten Bedürfnisse von Mitarbeitenden und Unternehmen in einer digitalisierten Welt. Die Arbeitswelt der Zukunft wird nicht in ein starres Schema passen: Flexibilität und Vertrauen werden zunehmend zu den Schlüsselfaktoren, um Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten und gleichzeitig ein motiviertes, leistungsfähiges Team zu fördern. 

Bild: 123rf