von Thomas Stecher, dipl. Berufs- und Laufbahnberater
Früher suchte man sich die Ausbildungen aus, die nötig waren um die eigenen beruflichen Ziele zu erreichen und konnte in der Regel sicher sein, dass sich der Ausbildungsmarkt nur moderat verändern würde. Heute hingegen werden durch die rasante Entwicklung der Technik im Schnellzugtempo neue Ausbildungen geschaffen und eine langfristige Karriereplanung wird immer schwieriger.
Damit das «Karrieremachen» auch heute noch funktioniert, muss man am Ball bleiben. Man kann es sich nicht mehr leisten, auf einer abgeschlossenen Ausbildung auszuruhen und erst einmal Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln. Ständiges Lernen und Weiterentwickeln ist heute nicht mehr lediglich ein Teil der Karriereplanung, sondern eine Notwendigkeit – wenn man den Job langfristig behalten will.
Fähigkeiten, die heute benötigt und am Markt gesucht werden, können morgen schon veraltet sein. Darum ist es wichtig, sich über berufliche Möglichkeiten und das entsprechende Ausbildungsangebot zu informieren. Dabei soll man nicht einfach den Fokus nur auf Ausbildungen richten, die ein Diplom zum Ziel haben: Aus- und Weiterbildungen im Bereich von Social Media, neuer Kommunikationsmittel und -wege und solche im digitalen Bereich sollten vermehrt beachtet werden.
Jedes Unternehmen formuliert eine Strategie und leitet daraus regelmässig Ziele für die nächsten drei bis fünf Jahre ab. Diese Ziele werden an die Abteilungen weiterdelegiert und die Abteilungs- sowie Teamleiterinnen und -leiter müssen diese mit ihren Mitarbeitenden umsetzen. So kann es passieren, dass langjährigen Mitarbeitenden die Fähigkeiten fehlen, die für das Erreichen der Abteilungsziele nötig sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man sich aus eigener Initiative weiterbildet, sich regelmässig mit Vorgesetzten austauscht und sich aktiv für die persönliche Weiterentwicklung interessiert. Im Gespräch soll signalisiert werden, dass man bereit ist, Neues zu lernen und so zur persönlichen und zur Unternehmensentwicklung beitragen möchte, dies bevor man mit der Notwendigkeit konfrontiert wird, sich weiterzubilden.
Wer sich nicht weiterentwickelt, grenzt sich unbewusst selbst aus. Diese Ausgrenzung findet schleichend statt, da die jungen Arbeitskolleginnen und -kollegen nicht nur auf die aktuellen Marktbedürfnisse hin ausgebildet wurden, sondern die neuen Technologien auch im privaten Bereich nutzen und beruflich von diesen Erfahrungen profitieren. Am-Ball-Bleiben heisst vor allem auch, dass man sich kontinuierlich mit der eigenen Persönlichkeit und den Erfahrungen auseinandersetzt und sich überlegt, wie man diese mit den neuen Technologien verbinden kann.
Damit ist nicht gemeint, dass man sich allein «im stillen Kämmerlein» mit allen technischen Neuerungen auseinandersetzt: Von jungen Kolleginnen und Kollegen direkt zu lernen kann auch sehr hilfreich sein! Diese stehen am Puls der Technik und sind aber auch ihrerseits für ihre berufliche Weiterentwicklung auf erfahrene Mitarbeitende im Betrieb angewiesen. Mit einem gegenseitigen Mentoring kann dadurch eine Win-win-Situation für beide Seiten geschaffen werden und dieses stärkt nebenbei den Zusammenhalt im Team. Ein gut funktionierendes Team, das sich auf für die Weiterentwicklung des Unternehmens einsetzt ist enorm wertvoll.
Neugierig sein, mutig Neues versuchen und dazulernen ist das Gebot der Stunde. Man weiss heute nicht, welche Anforderungen morgen im Job auf die eigene Person zukommen werden. Eine fundierte, persönliche Laufbahnberatung, die von einer Potentialanalyse ergänzt wird, hilft die unbewussten Kraftquellen und Motive zu erfassen und diese Erkenntnisse energievoll für die Umsetzung und Planung der nächsten beruflichen Schritte zu nutzen.
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