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Sprachenlernen – der individuell richtige Weg

Veröffentlicht am 18.01.2016
Sprachenlernen – Der individuell richtige Weg führt zum Ziel - südostschweizjobs.ch
Es gibt nicht den einzig richtigen Lernweg und nicht die einzig richtige Lernstrategie. Wichtig ist vielmehr eine Anpassung an die eigene Lernpersönlichkeit. Beim Erlernen einer Sprache besonders zu berücksichtigen ist aber immer die Synthese von aktivem und passivem Sprachgebrauch sowie die Verbindung von theoretischen Grundkenntnissen mit dem eigenen Alltag oder dem beruflichem Kontext.
von Lore Schmid

Im Ausland taucht oft die Frage auf, wie es die Schweizer schaffen, mehrere Sprachen ohne Probleme zu beherrschen. Tatsächlich existiert die weitverbreitete Vorstellung, dass alle Schweizer in Deutsch, Italienisch und Französisch kommunizieren können. Das ist leider ein Trugschluss, vor allem was die mündliche Kommunikation anbetrifft. Diese bleibt bekanntlich – trotz jahrelangem Sprachenlernen in der Schule – bei vielen unterentwickelt. Dies hat nicht zuletzt einen kulturellen Hintergrund. Ohne eine allgemeingültige These aufstellen zu wollen, aber Schweizer reden nun mal nicht gerne, wenn der Output fehlerhaft sein könnte. Hierin werden sie nur noch von den Asiaten übertroffen.
 
Kommunizieren bringt Lernerfolge
Tatsache ist jedoch: Eine Fremdsprache kann man nicht nur mit dem Kursbuch lernen, die effektivste Art weiterzukommen ist die praktische Anwendung – und d. h., in erster Linie zu kommunizieren respektiv zu sprechen. Gelegenheit dazu gibt es in beschränktem Rahmen im Klassenzimmer, erfahrungsgemäss wird das aber nur halbherzig genutzt. Zudem sollte dies – zumindest über einen gewissen Zeitraum hinweg – täglich erfolgen, um einen Lerneffekt zu erzielen. Als ebenfalls aktive Sprachproduktion wird das Schreiben oft  vernachlässigt. Dabei ist es eine ausgezeichnete Trockenübung, den Wortschatz mit grammatischen Strukturen zu verbinden und so eine Botschaft zu formulieren.
 
Immersion als Erfolgsgarant
Die passiven Lernbereiche, zu denen das Hör- und Leseverständnis zählt, fördern vor allem das Entwickeln des Wortschatzes, da man Vokabular im Kontext viel besser memoriert. Hierbei ist das (Zu-)Hören weit effektiver als das Lesen, denn es hilft zusätzlich bei der Aussprache und vermittelt – wenn auch in reduzierter Form – die Immersion in die Sprache. Es ist also das Eintauchen in ein fremdsprachliches Umfeld, das die Voraussetzungen für passives Lernen schafft.
Es gibt heute ausgezeichnete Online-Foren, die in Hörform das Tagesgeschehen thematisieren und dabei auch Aspekte der Unterhaltung und der Kultur miteinbeziehen. Besonders viele kostenlose Angebote gibt es für die englische Sprache – und eines der besten ist: www.bbc.co.uk/learningenglish.
 
Ein Sprachaufenthalt wirkt Wunder
Wenn trotz moderner Lehr- und Hilfsmittel, kommunikativem Unterricht und Lerneinsatz der erhoffte Erfolg ausbleibt, und die Hemmung, das Gelernte anzuwenden bleibt, dann kann ein Sprachaufenthalt im Ausland Wunder wirken. Dabei wird die als unüberwindlich empfundene «Schwellenangst» abgebaut, da die Sprache plötzlich auf natürliche Weise in alle Lebensbereiche einfliesst. Unabdingbar ist allerdings, dass der Aufenthalt ohne den Partner oder die Kollegin stattfindet und zudem möglichst in einem Umfeld geplant wird, wo nicht in die Muttersprache ausgewichen werden kann.
Wer zu Hause lernt, muss in Eigenverantwortung Lernaktivitäten festlegen, die dem Prinzip der Immersion möglichst nahekommen. Denn speziell hier gilt der Grundsatz: «Learning by Doing».

Über die Autorin: Lore Schmid ist Leiterin von Lingua Service – Sprachaufenthalte weltweit
Poststrasse 22 in 7000 Chur
Telefon: +41 (0)81 353 47 85
Skype: lore.schmid1
info@linguaservice.ch
www.linguaservice.ch
 

Bildlegende: Eine Sprache nur mittels Wörterbuch zu lernen, ist wenig zielführend.
Bild Archiv SO