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Burnout – aber sicher nicht ich!

Veröffentlicht am 01.10.2013
Burnout – aber sicher nicht ich - südostschweizjobs.ch
Burnout hat viele Gesichter. Dabei kennzeichnen drei zentrale Merkmale das Krankheitsbild:   Emotionale und anhaltende Erschöpfung und Müdigkeit (ausgepowert, leere Batterien) Sinnesfragen kommen in den Fokus: meine Arbeit, mein Dasein ist ineffektiv und sinnlos, depressive Stimmung Widerwille gegen Menschen am Arbeitsplatz oder im privaten Umfeld (Vereinsamung, Rückzug)
In vielen Fällen „brennen Menschen aus“, die unter Überlastung leiden und den Stress, den Druck nicht mehr in der Freizeit abbauen oder kompensieren können. Zeit- und Leistungsdruck, Multitasking, Ärger mit Kollegen, Probleme im Privat-leben, all das kann bis zur totalen Erschöpfung führen. Aber auch dauerhafte Unterforderung kann einen Menschen ins Burnout treiben. Wenn Routine und Langeweile den Arbeitsalltag prägen, eigene Entscheidungen und Meinungen nicht gefragt sind und Kreativität unterdrückt wird, leiden vor allem qualifizierte und ehrgeizige Mitarbeitende. Ob eine Person ein Burnout erleidet, hängt allerdings auch von seiner Persönlichkeit ab. Gross ist das Risiko für Männer und Frauen, die auf unterschiedliche Herausforderungen immer mit demselben Handlungsmuster reagieren. Perfektionisten zum Beispiel, die keinen Makel ertragen, und Idealisten, die sich unerreichbare Ziele setzen. Auch Arbeitstiere, die Aufgaben gern unter Druck erledigen, ihre Umwelt kontrollieren und schlecht delegieren können, sind gefährdet.
 
Wie schnell ein Mensch den Zustand totaler Erschöpfung erreicht, hängt unter anderem auch vom Ausmass der Belastung und seiner Einstellung dazu ab. Gegen Burnout und andere Folgen des Dauerstresses hilft vor allem erst einmal eins: Seien Sie aufmerksam! Welche Stressoren belasten mich? Wie gehe ich damit um? Schaffe ich es, mich zu entspannen? Welche Bedürfnisse und Ausgleiche habe ich ausserhalb der Arbeit? Was ist mir im Leben wichtig?

Diese Fragen sollten sich gefährdete Personen stellen. Mit Aufmerksamkeit lassen sich auch erste Anzeichen des Ausbrennens leichter erkennen: Wenn der Kreislaufmotor schon morgens auf 160 läuft, wenn man oft grundlos schwitzt und unter Kopfschmerzen leidet. In vielen Fällen hilft es Stressgeplagten bereits, mehrmals pro Woche Sport zu treiben und regelmässig Entspannungstechniken anzuwenden. Oft müssen aber zusätzlich die Arbeits- und Lebensgewohnheiten verändert werden. Dazu gehört auch eine Zufriedenheit, wenn man nur 80 % des Pensums geschafft hat, Freizeit bewusst in den Alltag einzuplanen und die eigenen Grenzen zu beachten. Kann sich der Betroffene nicht mehr selbst aus der Abwärtsspirale befreien, braucht es professionelle Hilfe.
 
Autor: Peter Beeler, Lebensfeuer-Coach VITALIX GmbH, Fachdozent der MKS AG, Kompetenzzentrum für Marketing und Management, Sargan