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Studienabbrüche müssen nicht sein! Wahlkompetenz der Jugendlichen erhöhen

Veröffentlicht am 17.10.2019
Studienabbrüche müssen nicht sein
Studienabbrüche sind unschön. Sie sind meist nicht nur für die Betroffenen selber eine Zäsur, sondern belasten oft das Budget der Eltern der Studierenden und nicht zuletzt das des Staates. Mit verstärkter Beratung und Unterstützung von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bei der Studienwahl wollen die Kantone einen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten.

Heinz Staufer ist Leiter der Abteilung Medien für die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung beim Schweizerischen Dienstleistungszentrum Berufsbildung | Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung SDBB

Rund 20 Prozent derjenigen, die ein Studium beginnen, führen es nicht bis zum Bachelorabschluss. Das tönt im ersten Moment nach sehr viel, ist aber zu relativieren. Denn rund 80 Prozent dieses Fünftels der Studierenden finden nach Abbruch ihres Studiums eine Anschlusslösung, sei es ausserhalb der Universität (z. B. durch eine Berufslehre), sei es durch den Wechsel des Studienfachs. Dennoch: Auch wenn im Einzelfall ein Abbruch des Studiums oder Wechsel des Studienfachs eine durchaus positive Wirkung für die Betroffenen haben kann, sie vielleicht gar reifen und ihre eigentlichen Berufung finden, sind das gesellschaftlich nicht erwünschte Umwege, die negative finanzielle Auswirkungen auf Eltern und Steuerzahler haben.

Projekte, um Abbrüche zu reduzieren

Die Plenarversammlung der Eidgenössische Konferenz der Erziehungsdirektoren EDK beschloss deshalb bereits 2012 im Rahmen einer Serie von Teilprojekten zur gymnasialen Maturität ein Teilprojekt, das die Beratung und Unterstützung von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bei der Studienwahl verbessern und damit die Zahl der Studienabbrüche respektive der Studienfachwechsel an den Universitäten reduzieren soll.

Kantonale Konzepte und Best Practice

Unter der Federführung der Schweizerischen Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Berufs- und Studienberatung KBSB ist nun ein Schlussbericht erschienen, der Empfehlungen für Massnahmen in den Kantonen und Gymnasien abgibt. Auf der Website www.kbsb.ch > Projekte > Teilprojekt 4: Studien- und Laufbahnberatung am Gymnasium) wurden die kantonalen Studienwahlkonzepte gesammelt und auch Best-Practice-Beispiele aufgeführt. Man erkennt dabei, dass die Kantone nicht geschlafen und eine Fülle von Ideen und Massnahmen entwickelt haben. 

Zusammenarbeit ist wichtig

Wichtig im Ganzen ist, das wird im Schlussbericht betont, dass alle Akteure (Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, Gymnasien und auch die Hochschulen) zusammenarbeiten. Dabei stellt sich auf der einen Seite die Aufgabe, die Studienwahlkompetenzen der Jugendlichen zu erhöhen (Wissen über die eigene Person, die Interessen und Fähigkeiten, Entscheidungskompetenz, Realisierungskompetenz), damit sie ein Studium selbstständig bewältigen können. 

Infoangebot hilft bei Entscheidungen

Zum anderen gilt es, das richtige Studienfach zu wählen. Zu Letzterem stellen Hochschulen und Studienberatung ein umfangreiches Informationsangebot zur Verfügung, das einen Einblick ins Fachgebiet und die Eigenheiten der Studienfächer ermöglicht. Nebst Informationsveranstaltungen der Hochschulen, Fakultäten und Institute sowie Websites wie www.berufsberatung.ch/studium und www.swissuniversities.ch hat sich vor allem die 48-teilige Heftreihe «Perspektiven» als nützliche Quelle erwiesen, um sich mit Inhalten, Anforderungen und Kultur der unterschiedlichen Studienfächer auseinanderzusetzen.

Bild: PublicDomainPictures/Pixabay