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Skills für Nachhaltigkeitsmanager/innen

Veröffentlicht am 22.02.2022
Skills für Nachhaltigkeitsmanager/innen
Nachhaltigkeit ist ein dominierender Trend in der heutigen Wirtschaftswelt. Dabei umfasst dieses Thema mehr als nur ökologische Überlegungen. Zukünftige Führungskräfte müssen lernen, nachhaltig zu denken und zu handeln. Darum muss das Thema noch besser in das Ausbildungsprogramm der Hochschulen integriert werden.

von Natascha Ritz, Leiterin Kommunikation und Marketing bei der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS)

Immer mehr Unternehmen und Institutionen verankern Nachhaltigkeit in ihrer Strategie und bilden entsprechende Abteilungen für Nachhaltigkeitsbeauftragte. Start-ups, die sich nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen verschrieben haben, schiessen wie Pilze aus dem Boden. 
Der Grund ist einfach: Die Konsumenten und Konsumentinnen entscheiden sich zunehmend für Produkte und Dienstleistungen, die nachhaltig produziert werden und von Firmen stammen, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Zudem steigen regulatorische und gesetzliche Vorgaben sowie Mindeststandards für die Branchen.
Oft wird nachhaltig in Unternehmen mit ökologisch gleichgesetzt, dabei geht es um die Betrachtung und Vernetzung der drei grossen Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Das heisst, dass auch Themen wie soziale Gerechtigkeit, demografischer Wandel und wirtschaftlicher Fortschritt in die Nachhaltigkeitsstrategie einbezogen werden müssen. Gefragt ist ein langfristiges und weitsichtiges Handeln des Managements, kurzfristige Entscheidungen gehören der Vergangenheit an.

Interdisziplinäres Denken und Handeln

Doch welche Skills benötigen Nachhaltigkeitsbeauftragte oder Führungspersonen, um zukunftssichere Entscheidungen treffen zu können? Einerseits gehört eine interdisziplinäre Denk- und Herangehensweise zum Profil, da Nachhaltigkeit sehr unterschiedliche betriebliche Themen mit einschliesst. Das reicht von Energieeffizienz bis zu Arbeitssicherheit, von Human Resources bis Qualitätsmanagement oder der Einführung neuer Technologien. 
Zum andern müssen Verantwortliche eine Multiplikator-Rolle im Unternehmen einnehmen, um das Thema glaubwürdig zu vermitteln und Mitarbeitende, Lieferanten und Kunden für Nachhaltigkeitsthemen zu sensibilisieren. 

Chancen für die Hochschulen

Es liegt nun auch an den Hochschulen, die zukünftigen Fach- und Führungskräfte in den entsprechenden Kompetenzen weiter zu fördern. Der WWF stellt in seinem letztjährigen Bericht zur Nachhaltigkeit an Schweizer Hochschulen fest, dass insbesondere in den Kernbereichen Lehre und Forschung weiterhin grosser Handlungsbedarf herrscht und empfiehlt die Schaffung von fachübergreifenden Modulen zur nachhaltigen Entwicklung und darauf aufbauenden Vertiefungen. 
Dabei bieten sich auch Chancen für die Hochschulen: Sie können sich als attraktive Bildungsinstitutionen profilieren, welche nicht nur akademisches Wissen vermitteln, sondern auch Handlungskompetenzen, kritisches Denken und Reflexionsfähigkeit für eine nachhaltige Entwicklung fördern.

Bild: geralt / Pixabay