Erfolgsmöglichkeiten und Sicherheit vermitteln
Veröffentlicht am 04.02.2015
Wie soll man Stellensuchende in Inseraten ansprechen? Dazu muss man wissen, wie Herr und Frau Schweizer „ticken“. Das Psychologische Klima der Schweiz, das DemoSCOPE schon seit über 30 Jahren mittels Bevölkerungsbefragungen erhebt, kann weiterhelfen.
- Schweizer/innen sind grossmehrheitlich erfolgsorientiert und klar materialistisch ausgerichtet. Hinweise auf Entwicklungsmöglichkeiten oder gar auf eine erfolgsorientierte Entlöhnung treffen den Nerv der Stellensuchenden.
- Viele glauben, über die nötige Spannkraft für den Arbeitsalltag zu verfügen und bezeichnen sich keineswegs als Träumer, sondern als Realisten. Sie können der Realität ins Auge schauen und es lässt sich aus ihrer Haltung folgern, dass sie auch bei einer Stellenausschreibung nicht das Blaue vom Himmel versprochen haben möchten. Hinweise auf spezielle Herausforderungen im Job sind durchaus angebracht.
- Letzteres erscheint auch deshalb unproblematisch, weil die meisten sich als ruhig und keineswegs schnell gestresst beschreiben.
- Schweizer/innen suchen nicht das Risiko. Wer in seiner Stellenausschreibung Sicherheit im Umfeld vermitteln kann („Firma mit treuem Kundenstamm“, „langjährig eingeführte Produkte“ etc.), kommt einem grossen Bedürfnis der Stellensuchenden entgegen.
- Damit verbunden ist auch ein Hang zum Konformismus. Wer unkonventionell für seinen freien Job wirbt oder gar einen unkonventionellen Stellenbeschrieb abgibt, spricht eine Minderheit damit an.
- Viele legen Wert auf ein gepflegtes Auftreten. Wo dies wie etwa bei kundenorientierten Arbeiten mit persönlichem Kontakt nicht ohnehin verlangt wird, kann ein entsprechender Hinweis („… stellen praktische und modische Arbeitskleidung zur Verfügung…“) nicht schaden.
Autor: Werner Reimann, Leiter HR-Forschung bei DemoSCOPE
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